Octomore - ein Whisky für eine Nacht oder ein beziehungsfähiges Rauchmonster?

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  • SamsonMatanzas
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    User SamsonMatanzas
    Dabei seit: 10.01.2014Beiträge: 443Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 14. April 2015 um 18:42

    Zwei, drei Octomores habe ich als Samples oder in der Bar probiert und fand bisher jeden mindestens interessant und gut. Was ich mich mittlerweile aber frage, ist, ob der Octomore (unabhängig von der Edition) eben nur dazu taugt, ein einmaliges Erlebnis zu bieten, oder ob er auch als dauerhafter Begleiter seinen Wert hat. Kurz gesagt: Hat jemand sich mal eine ganze Falsche alleine einverleibt und kann dazu etwas sagen? Entwickeln sich diese Whiskies, können sie einem bei wiederholtem Kontakt noch mehr bieten oder ist der Abnutzungseffekt derart, dass man sich zu langweilen beginnt?

    Persönlicher Hintergrund der Frage ist natürlich, ob es sich (für mich) lohnen könnte, viel Zeit mit einer Flasche Octomore zu verbringen, oder ob ich doch besser beraten bin, weiterhin den einmaligen, von Edition zu Edition unterschiedlichen Effekt zu genießen, weil die Flaschen zum Versamplen am besten taugen.

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  • J.F.K. User Dabei seit: 13.09.2012Beiträge: 1,563Flaschensammlung:J.F.K.s SammlungBewertungen: 0
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    Ich glaube: das ist ´ne Frage, die nur Du (für Dich oder meinethalben auch für uns) beantworten kannst. Jeder Jeck ist halt anders. - Und von daher wird es wohl sehr, sehr viele verschiedene Antworten geben. Je nachdem, wie der Antwortgeber diese Frage (für sich) beantwortet hat.
    Ich z.B. habe immer mindestens drei verschiedene Octomore da - und auch offen. Täglich würde ich sie nicht haben wollen. Aber ab und an... (Aber das geht mir mit allen Whiskies so.):wink:

  • Scotland User Scotland Dabei seit: 16.02.2014Beiträge: 198Flaschensammlung:Scotland_SingleMaltsBewertungen: 26
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    Vermutlich bekommt man auf die Frage auch je nach Jahreszeit unterschiedliche Antworten :smile:

    Den Octomore hab ich auch nur als Sample, aber ein Supernova oder den etwas weniger rauchigen Corryvreckan trink ich im Herbst und Winter immer wieder gerne. Jetzt im Frühling / Sommer lieber etwas ohne rauch und nur noch selten ein kräftigen Raucher.

  • SamsonMatanzas
    Themenersteller
    User SamsonMatanzas
    Dabei seit: 10.01.2014Beiträge: 443Bewertungen: 0
    , letzte Änderung 14. April 2015 um 19:51
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    @ J.F.K.: Naja, was mich hier in erster Linie interessiert, ist ja die Erfahrung, die andere mit den Octomores gemacht hatten. Und je nach dem, wie die so ausfallen, werde ich mich oder werde ich mich nicht darum kümmern, eine eigene Langzeiterfahrung zu machen. Denn wie gesagt, in der Bar und als Samples konnte ich den Octomores durchaus was abgewinnen. Nur fällt's mir schwer, daraus zu schlußfolgern, ob ich mit einer ganzen Flasche was anfangen könnte. Bei anderen starken Rauchern stellte sich mir komischerweise das Problem gar nicht. Da wusste ich: Da will ich 'ne ganze Buddel, oder eben nicht. Bei den Octomores fiel mir z.B. immer die relative Jugend auf, und das nicht ganz angenehm, eher störend und den positiven Gesamteindruck schmälernd. Beim Randy Ruby von Anam na h-Alba fand ich die Jugend sehr passend, da ärgere ich mich immernoch, dass ich keine ganze Flasche bekommen konnte...
    Aber da du die Octomores besser kennengelernt hast, würde ich mich sehr freuen, wenn du noch schreibst, ob die Eindrücke sich auf Dauer geändert haben, ob du vielleicht einen anderen Zugang gewinnen konntest und wie diese Whiskies in einer offenen, leerer werdenden Flasche sich entwickeln. :smile:

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  • SteveW110 User SteveW110 Dabei seit: 23.08.2012Beiträge: 11,447Bewertungen: 49
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    Also, bei mir ist es ähnlich wie bei J.F.K. ...
    Es ist bei mir immer mind. ein Octomore offen, wobei ich nur den gefinishten etwas abgewinnen kann.
    Veränderungen sind wie bei allen Rauchern spürbar. Hatte mir neulich ein frisches Sample eines Orpheus kommen lassen und im direkten Vergleich mit meiner 2 Jahre alten "offenen" Flasche verglichen und etwas Rauchverlust festgestellt. Aber sehr marginal ...

    Ich brauche immer mal etwas kräftiges im Glas und so hat der Octomore einen festen Platz in meiner offenen Flaschenliste eingenommen...

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  • Speymalt User Speymalt Dabei seit: 21.01.2014Beiträge: 1,022Bewertungen: 77
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    Interessante Frage, die ich dir jedenfalls nicht beantworten kann. :biggrin:
    Ich habe mir damals ein Flasche Octomore Comus 04.2 für 130€ gesichert. War allerdings ein Blindkauf. 8) Freue mich jetzt schon diese Erfahrung zu machen, wenn ich die Flasche zu gegebener Zeit öffnen werde.

    Gruß Speymalt
  • SteveW110 User SteveW110 Dabei seit: 23.08.2012Beiträge: 11,447Bewertungen: 49
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    "Speymalt" schrieb:
    Interessante Frage, die ich dir jedenfalls nicht beantworten kann. :biggrin:
    Ich habe mir damals ein Flasche Octomore Comus 04.2 für 130€ gesichert. War allerdings ein Blindkauf. 8) Freue mich jetzt schon diese Erfahrung zu machen, wenn ich die Flasche zu gegebener Zeit öffnen werde.


    Der ist sehr lecker...
    Alle finish Octomore müssen lange atmen, dann entwickeln sie sich umfänglich.

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  • SamsonMatanzas
    Themenersteller
    User SamsonMatanzas
    Dabei seit: 10.01.2014Beiträge: 443Bewertungen: 0
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    Ich ahne, dass im Zuge der Einführung meines neuen Systems sich ein Octomore ins Barfach begeben darf. Danke für die Antworten!

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  • SteveW110 User SteveW110 Dabei seit: 23.08.2012Beiträge: 11,447Bewertungen: 49
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    "SamsonMatanzas" schrieb:
    Ich ahne, dass im Zuge der Einführung meines neuen Systems sich ein Octomore ins Barfach begeben darf. Danke für die Antworten!


    unbedingt!
    Schnapp dir ein paar Samples vorab, dann findest du deine Octo :wink:

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  • Relaxingtimes User Relaxingtimes Dabei seit: 31.05.2015Beiträge: 81Flaschensammlung:Relaxingtimess SammlungBewertungen: 0
    , letzte Änderung 5. Juli 2015 um 14:36
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    Ich habe eine Art "Schocktherapie" bei mir durchgezogen. Da ich ja normalerweise auf fruchtige und sherrylastige Wässer stehe, habe ich zu den Ardbegs, Laphroigs usw. bisher immer einen Respektabstand gehalten. Aber da mir Räucherspeck ja auch schmeckt, habe ich mich letztens überwunden, und mir einen Dram vom Octomore 5.1 genehmigt.
    Die Nase ist weit weniger rauchig, als befürchtet, erst dachte ich, dass mir da der falsche Whisky aufgetischt wurde. Aber im ersten Schluck verbirgt sich dann eine regelrechte Rauchwolke, allerdings weniger von der teerige Sorte, also nicht sehr schmierig, eher trocken und ... tja... an Asche erinnernd. Das Metallische ist naturgemäß auch noch recht präsent (was will man bei 5 Jahren auch anderes erwarten?) . Alles in allem sehr interessant, aber nachdem ich dann hinterher zum Vergleich einen Ardbeg im Glas hatte (ich glaube, es war der Ten), war ich dann schon etwas überrascht, dass der Octo trotz dreimal höherer ppm-Angabe nichtmal "doppelt" so rauchig geschmeckt hatte, von der Nase gar nicht zu sprechen.
    Aber ich bin auf den Geschmack gekommen, und wenn ich Lust habe, werde ich mir dann künftig wohl doch ab und zu einen Raucher ins Glas geben :smile: Prost

    B.Harris: ...This is not whisky, this is Ice Tea. If you gave me real whisky.....
  • dirty_Frank User dirty_Frank Dabei seit: 16.07.2013Beiträge: 2,735Bewertungen: 0
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    @relaxingtimes:

    ...die geschmackliche Wahrnehmung vom Rauch steigt nicht proportional zur ppm Zahl. Der Gaumen ist ab einem gewissen ppm Wert gesättigt und kann nicht mehr 'noch mehr' wahrnehmen.
    Der Octo wird irgendwann vermutlich 500ppm haben und dennoch wirst du ihn nicht viel rauchiger empfinden wie die anderen. Diese extremen ppm Zahlen beziehen sich zudem auf den gemessenen Phenolgehalt im Malz, und nicht auf den Gehalt im Whisky (Endprodukt).

    uncoloured - unchillfiltered - no water added & straight to your face! 
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