Korkschmecker

Sylvia Simm | 07. März 2024

Auch Whisky kann den sogenannten Korkschmecker haben!

Von Weinflaschen kennen wir das Problem, dass ein Wein mal ‚korken‘ kann. Im Gegensatz zum Wein, kommt der Korkschmecker bei Whisky deutlich seltener vor. Von ca. 3.000 bis 5.000 verkauften Flaschen kommt eine als Korkschmecker zurück.

Die Empfindlichkeit gegenüber Korkschmecker variiert von Genießer zu Genießer.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Korkschmecker?

Der Korkschmecker ist eine chlorhaltige Verbindung namens 2,4,6-Trichloranisol (TCA). Korken bestehen aus der Rinde der Korkeiche. Um keine Verluste zu machen und all ihren Kork verkaufen zu können, spritzen die Eigentümer der Korkeichenwälder mit Chlorphenol-haltigen Fungiziden. Bakterien in den Bäumen verdauen nun das Chlorphenol und machen daraus TCA, welches dann aus dem Korken in die Flasche austritt. Obwohl die Korkrinde in der Korkenproduktion gründlich gereinigt wird, sind diese Abbauprodukte der Bakterien nicht herauszubekommen und beeinflussen den Inhalt der Flasche. Eine EU-Verordnung verbietet seit einigen Jahren das Spritzen von Korkeichen, was das Problem mit den Jahren von selbst lösen dürfte.

Wie erkennt man Korkschmecker?

Wenn ein Whisky korkt, erkennt man das am Geruch und am Geschmack. TCA hat einen sehr aufdringlichen und starken Geruch, der sich in der Nase oder im Gehirn festsetzt und das olfaktorische Erlebnis des Whiskys beeinträchtigt. Um sicherzugehen, dass ein Whisky nicht von Korkschmecker betroffen ist, sollte man stets als erstes am Korken riechen. Wenn man der Meinung ist, am Korken irgendetwas zu riechen, so kann dies auch ganz normaler Korkgeruch sein. Manchmal führt uns auch das Aussehen des Korkens in die Irre: Ist der Korken an manchen Stellen dunkler, so muss er nicht automatisch anders riechen. In diesem Fall sollte man sich erst etwas Whisky einschenken und am Glas riechen. Meist stellt sich dann heraus, dass unsere Augen uns einen Streich spielen und der Korken gar nicht zu riechen ist. Wenn man an einem Abend bereits einen Korkschmecker hatte, sollte man am besten für den Tag auf Whisky verzichten. Gehen Sie mit ein, zwei Tagen Abstand noch einmal an die Sache heran.

Sollten Sie den Geruch nicht wahrgenommen haben und trotzdem einen korkenden Whisky getrunken haben, werden Sie das im Abgang über Stunden deutlich als unangenehmen Geschmack wahrnehmen.

Video von Horst Lüning zum Thema Korkschmecker aus dem Jahr 2014.

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Sylvia Simm ist eine erfahrene Mitarbeiterin von Whisky.de. Nach über 20 Jahren im Online-Vertrieb und -Service unterstützt sie das Unternehmen mit ihrem umfangreichen Whisky-Wissen im Marketing. Als Online-Redakteurin und Content-Managerin ist sie für die Redaktion und Aktualisierung der Texte auf den Wissensseiten verantwortlich.

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