Brora Iris: 50-jähriger Whisky, einzigartig dargeboten

Petra Milde |

Der Single Malt Whisky wird im Oktober von Sotheby’s versteigert

 

Es ist der älteste Brora Single Malt Whisky, der je abgefüllt wurde: 50 Jahre lang reifte der Whisky, von dem nun eine einziges Exemplar abgefüllt wurde. Brora Iris heißt das besondere Stück, das zugunsten wohltätiger Zwecke versteigert wird.

Brora Iris fällt nicht nur ins Auge, das von der Künstlerin Michelle De Bruin geschaffene Ensemble aus Steinskulptur mit eingebundenem Dekanter stellt auch ein Auge dar, genauer gesagt das Auge einer Wildkatze. Dieses Tier ist das Wappentier von Brora und schmückt unter anderem das neue Eingangstor zum Gelände der Brora Distillery. 1819 gegründet, war sie 1983 stillgelegt und nach einem Wiederaufbau 2021 neu eröffnet worden. Die Brora Iris Skulptur ist aus dem gleichen Kalkstein gearbeitet, der zum Bau der Brora Distillery benutzt wurde.

Diageo spendet den Brora Iris, der in Zusammenarbeit mit Sotheby’s am 5. Oktober 2023 in Hopetowen House in Edinburgh versteigert wird. Gebote können ab 14. September abgegeben werden. Man rechnet mit einem Auktionspreis von 250.000 bis 500.000 Pfund. Der Erlös dieser One-of-One-Auktion kommt der Organisation Distillers’ Charity zugute, speziell dem Youth Action Fund, der junge Menschen in Schottland unterstützt.

1,5 Liter Brora Single Malt Whisky enthält der Brora Iris. Destilliert wurde er 1972. Über die Art der Lagerung gund zum Alkoholgehalt des Whiskys erfährt man bisher nichts, auf der Homepage Rare and Exceptional veröffentlicht Diageo aber Tastingnotes (hier von uns für Sie übersetzt):

Tastingnotes zum Brora Iris

Aussehen: Sattes Bernstein mit goldenen Lichtern. Zartes Perlen und langsam laufende Beine.

Körper: Sanft, reichhaltig und elegant.

Nase: Gut integriert, zunächst sanft und weich, insgesamt trocknend. Die ätherischen frühen Aromen entfalten sich langsam, mit einer leichten, weinigen Kopfnote, die an Likörwein erinnert, unterstützt von einer frischen, salzigen Meeresbrise, Anklängen von Hanfseil und Leinwand und vielleicht einem Hauch von Sirup-Toffee. All dies ist subtil und schwer fassbar, ebenso wie im Hintergrund ein durchziehender Faden aus Kohlenrauch, der an eine alte Eisenbahnlokomotive in Dampf erinnert.

Gaumen: Es ist alles wunderbar ausbalanciert zwischen Süße, Herzhaftigkeit und Rauch und wird durch eine leichte Eichenwürze zusammengehalten, die selbst in diesem Alter gut unter Kontrolle ist und den Gaumen frisch und rein hält.

Finish: Eine gute Länge, die den Gaumen sanft mit Ingwergewürzen und etwas schwarzem Pfeffer wärmt, dann sanft verblasst, um einen letzten Rauchfaden und einen köstlichen, kerzenwachsrauchigen Nachgeschmack zu hinterlassen.

 

Bild: Diageo

Petra Milde ist selbständige Autorin von Büchern und Fachartikeln im Spirituosen- und Foodbereich. Das Redaktionsteam von Whisky.de unterstützt sie seit 2015 und gestaltet hier im Newsbereich informative und unterhaltsame Beiträge.

Neben ihrer schreibenden Tätigkeit moderiert sie Tastings und ist auf Spirituosenmessen sowohl beratend hinter den Ständen als auch davor auf der Suche nach neuen Produkten und interessanten Gesprächspartnern zu finden.

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